Lotte Kobel

Wir behaupten die Gärten

Ich hatte weder vor, einen weiteren Projektkurs zu machen, noch darin meine Krankheit erneut zu thematisieren. Nun habe ich es doch getan. Warum? Ich wollte mich noch nicht verabschieden von der Lust, die im Sehen und im Leben liegt. Und außerdem: Wohin sonst mit all der Angst und
Wut? Diese Arbeit als „rein persönliche“ zu verstehen, läge nahe, greift aber zu kurz. Sie ist zugleich exemplarisch. Sonst hätte ich sie nicht öffentlich gemacht. Sie spiegelt die Umstände in unserem Gesundheitssystem, dessen Teil ich – in den unterschiedlichsten Positionen – seit fast vierzig Jahren
war und bin. Digital und intellektuell lässt sich leicht spielen. Temporär – für die Zeit des Spiels – verzieht sich die Angst. Nicht grundsätzlich.