Lothar Kah

Auf eigenen Wunsch

Nach einer Corona-Infektion entwickelte ich eine schwere Depression. Die damit verbundenen Panikattacken wurden so stark, dass ich sie nicht mehr allein regulieren konnte. Daraufhin beschloss ich, in einer Klinik Hilfe zu suchen.

Der strukturierte Stationsalltag sollte mir Stabilität und Orientierung geben. Ziel des Klinikaufenthalts war es, Strategien zur Bewältigung von Angst und Panik zu erlernen. Anfangs funktionierte das. Ich begann, mich und meine Umgebung zu fotografieren und meine Gedanken aufzuschreiben.

Nach einer Weile stellte ich fest, dass sich mein Zustand wieder verschlechterte. Ich entschied mich, das Krankenhaus nach acht Wochen wieder zu verlassen. Von meinen Freundinnen und Freunden erhielt ich viel Unterstützung. Ich weiß, dass die Entscheidung, mich in die Klinik zu begeben, richtig war. Auch wenn der Aufenthalt nicht den erhofften Fortschritt brachte, gewann ich wichtige Erkenntnisse für den späteren Heilungsprozess.

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